In der Vergangenheit oft als verwildert abgetan ist er jedoch in Zeiten von Insekten- und Vogelsterben voll im Trend. Allerdings muss ein natürlicher Garten nicht gleich verwildert aussehen. Etwas für die Bienen tun und gleichzeitig einen schönen natürlich gepflegten Garten vorfinden ist möglich.
Der Natur Ihren gerechten Raum geben
Das wichtigste bei einem natürlichen Garten: Nicht alles muss geordnet aussehen. Ein natürlicher Garten bildet sich genau dort, wo der Mensch aufhört zu ordnen. Äste, Laub und Humus einfach mal liegen lassen und sofort haben Tiere ein Zuhause. Ein alter Baumstumpf kann als Insektenhotel dienen, oder ein paar gestapelte Steine vor einem Baum als Spinnenheim – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, sie gestalten und die Natur macht Ihr Ding.
Heimspieler haben es deutlich leichter als Gastspieler
Es muss nicht unbedingt eine importierte Ziersorte sein, die in unseren Breiten fremd ist und viel zu oft nach ein paar Jahren eingeht. Es gibt viele alte Strauch-, Stauden- und Blumenarten die an das Klima hier angepasst und dadurch äußerst langlebig sind. Vögel und Insekten fühlen sich dort auch wohler da sie mit diesen Arten viel vertrauter sind. Beispiele für heimische Pflanzen:
- schwarzer Holunder (sambucus nigra)
- Hundsrose (Rosa canina)
- Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
- gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)
- Sal-Weide (Salix caprea)
Auch die Unscheinbaren können schön sein
Ein schöner natürlicher Garten lebt von seinem eigenständigen Wachsen. Der Mensch schafft die groben Rahmenbedingungen und pflegt diese. Die Natur füllt diese Rahmenbedingungen dann mit Leben und ein eigenständiges Kunstwerk entsteht. Daher sollten gerade unscheinbar, oft als Unkräuter abgetane Pflanzen stehengelassen werden. Auch diese Pflanzen blühen und bringen oft fantastische Akzente in das Gesamtbild. Einfach mal um ein paar Löwenzahn oder Kleepflanzen drum herum mähen und sehen was passiert.
Die richtige Arbeit zur richtigen Zeit
Zur richtigen Jahreszeit zu schneiden ist etwas, dass oft nicht mit beachtet wird. Nicht alle Pflanzen müssen zur gleichen Zeit geschnitten werden. Hecken und Sträucher nicht in Frühling und Sommer wenn sie blühen oder Beeren tragen. Stauden dienen Kleintieren als Quartier fürs Überwintern, auch diese dürfen nicht zu früh und zu stark geschnitten werden. Rückschnitte von Stauden werden erst im späten Herbst vorgenommen. Auch Gräser können lange stehen gelassen werden. Im Herbst und Winter verschönern Gräser das Bild und dienen gleichzeitig Tieren als Schutz.
Fazit
Der erste Schritt zum natürlichen Garten ist es, sein Denken von Garten zu verändern. Wer das schafft, verwandelt den Garten in ein natürlich wachsendes Kunstwerk.